Von rund 5.000 Großpilzen sind heute etwa 180 Pilze als giftig oder giftverdächtig eingeschätzt. Tätsächlich führt aber der Konsum eines giftig eingestuften Pilzes nicht zwangsläufig zum Tod. Einige Giftpilze wirken drogenähnlich, andere lösen Erbrechen, Magenkrämpfe oder Durchfall aus. Bei einigen Pilzen treten sogar bei einem einmaligen Genuß kaum oder keine Vergiftungserscheinungen auf. Es gibt sogar Pilze, die heute zwar giftig eingestuft sind aber von vielen Menschen problemlos gegessen werden. Dennoch - es gibt eine handvoll Pilze deren Gifte sehr häufig tödlich wirken.

[Hier finden Sie einen Überblick über die verschiedenen Pilzgifte]

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Grüner Knollenblätterpilz


Finger weg von allem, was aussieht wie dieser Pilz. Zusammen mit seinen Artgenossen hat er für über 90% der tödlichen Pilzvergiftungen gesorgt:

Wichtigste Merkmale sind:
Knolle am unteren Stielende, weiße und engstehende Lamellen, grünlicher Hut, oft am Stiel hängender Ring, wächst bei Laubbäumen
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Frühlingsknollenblätterpilz


Finger weg von allem, was aussieht wie dieser Pilz. Zusammen mit seinen Artgenossen hat er für über 90% der tödlichen Pilzvergiftungen gesorgt.

Wichtigste Merkmale sind:
Knolle am unteren Stielende, weiße und engstehende Lamellen, weißer Hut, oft am Stiel hängender Ring, wächst in Laub- und Nadelwälder
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Kegelhütiger Knollenblätterpilz


Finger weg von allem, was aussieht wie dieser Pilz. Zusammen mit seinen Artgenossen hat er für über 90% der tödlichen Pilzvergiftungen gesorgt.

Wichtigste Merkmale sind:
Knolle am unteren Stielende, weiße und engstehende Lamellen, weißer Hut, oft am Stiel hängender Ring, wächst in Laub- und Nadelwälder
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Pantherpilz


Dieser Pilz wird oft als Rauschmittel verwendet, was aber äußerst gefährlich ist. Die tödliche Dosis beginnt bei etwa 100g Frischpilz. Große Verwechslungsgefahr mit dem Perlpilz und Grauem Wulstling.

Wichtigste Merkmale sind:
Hut weißbräunlich bis dunkelbraun, flockig, Lamellen weiß, Knolle am Stielrand, Geruch rettichartig, wächst unter Laub- und Nadelbäumen
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Ziegelroter Risspilz


Bereits 40g dieses Pilzes können tödlich sein und gehört damit zu den gefährlichen Giftpilzen. Die Latenzzeit ist mit einigen Minuten bis zwei Stunden aber äußerst gering. Auch die weiteren Arten dieser Gattung können tödlich wirken.

Wichtigste Merkmale sind:
Hut gelbbraun (ziegelrot z. T. im Alter) und ausgefranzt, Lamellen rötlich bis olivbraun, angewachsen, in Parks (Wiesen/Gebüsche)
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Kahler Krempling


Galt jahrelang als essbar und wird z. T. heute noch von einigen problemlos gegessen und vertragen. Bei anderen Menschen kann dieser Pilz irgendwann einen tödlichen Schock auslösen.

Wichtigste Merkmale sind:
Hut gelbbraun bis braun, Lamellen ockergelb bis olivbraun, am Stiel herablaufend u. auf Druck schwarzbraun verfärbend, wächst überall
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Gifthäubling


Das Gift des Gifthäublings ist ähnlich des Grünen Knollenblätterpilzes. Die tödliche Dosis liegt bei ca. 100 - 150g. Die Latenzzeit beträgt 5-12 Stunden. Verwechslungsgefahr mit den Stockschwämmchen.

Wichtigste Merkmale sind:
Hut dünnfleischig ocker- bis gelbbraun, Lamellen angewachsen und bärunlich, Geruch mehlartig bis muffig, Stiel weißlich bis silbrig überfasert und ohne Schüppchen, auf totem Holz
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Orangenfuchsiger Raukopf

Dieser Pilz hat bereits einige Todesopfer gefordert. Die Latenzzeit beträgt bis zu unglaublichen 14 Tagen. Aufgrund seiner ökologischen Bedeutung und Giftigkeit wurde er 2002 zum Pilz des Jahres gewählt.

Wichtigste Merkmale sind:
Hut orange bis kupfer- oder rostbraun, ggf. etwas zerfranst, Lamellen ocker bis rostorange, Sporen braun, in Laub- und Nadelwäldern
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Spitzgebuckelter Raukopf

Ähnlich giftig, wie der orangenfuchsige Raukopf. Beide Pilze können zu tödlichem Nierenversagen und qualvollen Vergiftungserscheinungen führen. In Süddeutschland recht häufig anzutreffen.

Wichtigste Merkmale sind:
Hut rost- bis zimtorange, Lamellen zimtorange bis rostbraun und am Stiel angewachsen, Sporen rostbraun, wächst in Nadelwäldern
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Frühjahrslorchel

Insbesondere roh gegessen ein äußerst gefährlicher und tödlicher Pilz. Selbst die Sporen bzw. die Dämpfe beim Kochen können bereits zu einer Vergiftung führen.

Wichtigste Merkmale sind:
Hut gelb- bis schwarzbraun, Hutoberfläche hirnartig, wächst im Frühjahr und im Nadelwäldern (meist auf Holz bzw. Baumstümpfen)
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Haselbrauner Schirmling

Auch dieser Pilz steht in Verdacht tödlich giftig wirken zu können. Zum Glück ist er relativ selten und kommt hauptsächlich in Gebirgsnadelwäldern vor. Verwechslungsgefahr besteht vorwiegend mit ebenfalls sehr giftigen Schirmlingen.

Wichtigste Merkmale sind:
Huthaut beim Aufschirmen zerreißend und mit Schüppchen bedeckt, Hut 1,5 - 7 cm breit und haselnussbraun, wollig faserige Ringzone, Basis mit brauner Natterung

Mutterkorn

Das Mutterkorn kommt an verschiedenen Getreidearten, vorwiegend Roggen vor. Normalerweise wird niemand auf die Idee kommen diesen Pilz zu verzehren; aufgrund seiner halluzigener Wirkung wird er aber z. T. missbräuchlich eingesetzt. Die tödliche Dosis beginnt für einen gesunden, erwachsenen Menschen ab ca. 5g. Neben dem Tod kann auch das Absterben von Gliedmaßen eintreten. Vor einem Genuß muss eindringlich gewarnt werden.

Wichtigste Merkmale sind:
wächst an Getreide

Schöngelber Klumpfuß

Enthält die gleichen Toxine wie Rauhköpfe. Rettung ist oft nur durch Nierentransplantation möglich. Es können 20 Tage vergehen bis erste Vergiftungserscheinungen, wie z. B. Mundtrockenheit auftreten.

Wichtigste Merkmale sind:
Stiel chromgelb mit zwiebelartig gerandeter Knolle, bevorzugt kalkhaltige Nadelwaldböden, schmierige Huthaut mit rotbraunen Schuppen, zitronengelbes Fleisch


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Weitere Hinweise:
Es muss darauf hingewiesen werden, dass noch einige andere Giftpilze bei entsprechender Menge bei einigen Personen tödlich wirken können. Aus diesem Grund sollten Sie generell ausschließen können, dass ein Giftpilz in Ihrem Kochtopf landet. Die oben aufgeführten Exemplare stellen dabei eine herausragende Gefahr dar. Beachten Sie auch bitte, dass sehr viele Pilze (auch eigentlich essbare) roh sehr giftig sein und zum Tode führen können. Im Rahmen einer Pilzmahlzeit sollten Sie ggf. auch auf Alkohol verzichten, da sich Alkohol mit einigen Pilzen nicht verträgt und zu gefährlichen Vergiftungen führen kann. Wenn Sie nicht sicher sind, sollten Sie bis 3 Tage nach einer Pilzmahlzeit keinen Alkohol konsumieren. Bei den aufgeführten Giftpilzen handelt es sich um Exemplare, die in deutschen Breitengraden vorkommen. In anderen Ländern gibt es weitere, tödlich giftige Pilze.

Sie haben vielleicht erkannt, dass alle aufgeführten Pilze Lamellen besitzen. Aus diesem Grund kann man Anfängern empfehlen sich auch Schwamm-/Röhenpilze und ggf. Boviste zu konzentrieren. Hier gibt es nur sehr wenige, giftige Arten bei denen es auch noch keine dokumentierten Todesfälle gibt.

Eine nicht zu unterschätzende Gefahr stellen zudem halluzigen wirkende Pilze, wie z. B. der Fliegenpilz dar. Diese Pilze sind fast ausnahmslos in zu großen Mengen tödlich. Aber auch auf die Psyche und Physis können diese Pilze negative und nachhaltige Wirkungen haben. Selbstversuche sind unbedingt zu unterlassen; sie sind unabsehbar und unkontrollierbar gefährlich.

Die Liste hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit.